Sony Ericsson XPERIA Arc (Android 2.3)

(05.05.2011 00:01 CET)

Sony Ericsson hat seit dem Ende der UIQ-Entwicklung diverse Anstrengungen unternommen, auf dem Smartphone-Markt Fuß zu fassen. Die XPERIA-Serie, vom mit Windows Mobile betriebenen XPERIA X1 über die Android-Geräte X10, X10 mini und mini pro und das später nachgeschobene Windows Mobile-Gerät X2 waren allerdings eines nach dem anderen im Kreuzfeuer der Kritik. Weniger die verwendeten Betriebssysteme waren das Problem, als vielmehr die internen Probleme der Veröffentlichung. Alle Geräte kamen deutlich später als angekündigt, und damit leider mit vielen Fehlern versehen, vor allem aber mit veralteten Versionen des Betriebssystems (die X10-Serie beispielsweise mit Android 1.6, als bereits 2.1 in den Startlöchern stand).

Als das XPERIA Arc vorgestellt wurde, war die Skepsis relativ groß, zumal endlich direkt die aktuellste Android-Version 2.3 direkt ab Werk auf dem Gerät installiert sein sollte. Nun ist das Gerät weithin lieferbar, und vorab: Endlich hat Sony Ericsson (fast) alles richtig gemacht!

Das Arc hat seinen Namen von der leicht gebogenen Gehäuse-Rückseite. Diese soll beim Telefonieren eine deutlich angenehmere Haltung ermöglichen, macht das Gerät allerdings parallel dazu auch zu einem Hingucker. In der Praxis ist es tatsächlich so, dass die Finger, die den Gehäuserücken beim Telefonieren stützen, entspannter sind, da sie ein wenig mehr Platz haben. Ob dies nun wirklich für längeres Telefonieren einen spürbaren Vorteil mit sich bringt oder einfach nur Einbildung ist, sei dahingestellt.

Nachteilig stellt sich die Form allerdings dar, wenn das Gerät auf dem Tisch liegt und dort bedient werden soll, dann liegt es nämlich nicht stabil genug und „gibt nach“. Wie immer: Design hat Vor- und Nachteile.

Auf den ersten Blick direkt ersichtlich: Das Arc nutzt die Front hauptsächlich für das Display, sowohl der Rand um den Bildschirm als auch der für die Hardwaretasten unter dem Display sind minimiert, damit wirkt das Gerät schlank und klein, obwohl es ein 4.2-Zoll Display besitzt und mit 854×480 Pixeln höher auslöst als die meisten anderen Android-Geräte.

Was Sony Ericsson als „Reality Display mit Mobile Bravia Engine“ bezeichnet, ist nicht nu rein Brückenschlag zum Entertainment-Bereich von Sony (die Bravia-Technologie kommt von den Fernsehern), sondern lässt das Gerät tatsächlich auch mit Siebenmeilenstiefeln zu den AMOLED-Displays aufschließen. Die Darstellung ist scharf, brillant, kontrastreich, und besonders bei Fotos und Videos absolut begeisternd. Auch in der Sonne ist es beim richtigen Betrachtungswinkel gut lesbar.

Subjektiv nicht ganz so schön ist das restliche Äußere des Gerätes: Auch wenn die Verarbeitungsqualität absolut hervorragend ist und das Gerät ohne Knirschen und Knarzen unter Druck gesetzt werden kann, die Klavierlackoberfläche des blau-schwarzen Modells ist der Garant für das Sammeln aller Fingerabdrücke dieser Welt. Eine ein wenig mattere Oberfläche und die Verwendung von Alu/Metall statt Plastik hätte hier einiges mehr erreichen können.

Android 2.3 ist alleine schon ein wenig „bunter“ und funktionsreicher als die bisher von Sony verwendeten Versionen, insofern sind nur wenige Anpassungen vorgenommen worden. Mit dabei ist wie üblich die Social Media-Anwendung „Timescape“, die die Feeds der wichtigsten sozialen Netzwerke konsolidiert in einem Widget auf dem Bildschirm darstellt. Nun kann man darüber geteilter Meinung sein, denn je mehr Dienste dargestellt werden, desto mehr muss man blättern, um alle neuen Nachrichten lesen zu können. Zu diesem Zweck können natürlich Twitter, Facebook etc. als eigene Applikationen mit eigenen Widgets installiert und verwendet werden.

Mit 512MB internem Speicher und einer mitgelieferten 8GB micro-SD-Karte  ist genug Platz vorhanden, um aus dem umfangreichen Android-Market zusätzliche Programme zu installieren und das Gerät von der Funktion her zu erweitern, und die Performance des 1GHz Snapdragon-Prozessors ist durchaus ausreichend dafür: Die Menüs bewegen sich flüssig und ohne Ruckeln, Applikationen laufen ebenfalls ruckelfrei, in sofern macht das Arc auch unterwegs Spaß. Der 1500mAh-Akku hält das Gerät auch bei einer Dauerverbindung mit Google oder einem Exchange-Server gute anderthalb Tage in Betrieb, auch ein arbeitsreicher Tag ist damit abgedeckt.

Auch andere Geräte haben die oben genannten Eigenschaften, diese alleine würden das Arc also nicht aus der Masse hervorheben (allerdings schon zum besten Sony Ericsson Smartphone machen), herausstechen tut es aber mit seiner Kamera. Die 8 Megapixel in Verbindung mit einem Exmor R™-Sensor katapultieren die Qualität der geschossenen Bilder in den Bereich einer durchschnittlichen Digitalkamera. Was auf den ersten Blick „nicht so besonders toll“ klingt, kalkuliert die Konkurrenz und die Integration in ein Smartphone nicht ein: Wenig Platz führt zu kleinen Sensoren und damit meist zu verwaschenen, unscharfen und kontrastarmen Bildern. Das Arc hingegen bringt Schärfe und Kontrast in die Aufnahmen herein, sodass man sie durchaus zur Entwicklung von Papierabzügen und Vergrößerungen nutzen kann. Der integrierte Bildstabilisator erlaubt auch Bilder in eher ungünstigen Lichtsituationen, und dies hilft ungemein, wenn man ein Motiv hat, das flüchtig ist und schnell auf die Speicherkarte gebannt werden soll.

Die Entscheidung, ob man die große SLR mitnimmt oder gleich beim Arc bleibt, fällt so leicht: Für den guten Schnappschuss ist das Arc eine gute Wahl, nur, wenn man mit manuellen Einstellungen agieren möchte, Tiefenschärfe oder ähnliche Dinge benötigt, dann macht der Griff zur großen Kamera Sinn.  

Ein Klick auf die verkleinerte Version öffnet die Originalbilder:

Schön dabei: Das XPERIA Arc hat direkt ein HDMI-Kabel beiliegen, über das die Bilder und HD-Videos des Gerätes direkt an ein Fernsehgerät oder einen Beamer ausgegeben werden.

Preis:

ca. EUR 490,- bei Amazon.

Fazit:

Ich habe das Arc eine Woche ausschließlich genutzt und damit eine Menge Spass gehabt. Im Android-Mikrokosmos sticht es heraus, vor allem wegen seines Displays und der Kameraqualität.

Über eines kann es aber natürlich nicht hinwegtäuschen: Android ist auch mit Gingerbread (2.3) noch nicht da, wo andere mobile Systeme bereits sind, und die Neuerungen von Version zu Version sind spürbar, aber nicht sichtbar… die Oberfläche lässt einfach die Frische eines Windows Phone 7 vermissen.

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